Eine CSS im Wandel blickt auf ein gutes Geschäftsjahr zurück
«Wandel» – unter diesem Titel kann man das erfolgreiche Geschäftsjahr 2016 der CSS zusammenfassen. Die Wahl einer neuen CEO ging einher mit der Umstrukturierung des ganzen Unternehmens.
Der
Digitalisierung als Herausforderung
Eine der grossen Herausforderungen, denen sich die CSS zu stellen hat, ist die Digitalisierung. Ein Anlass, den die CSS im
Daten sinnstiftend einsetzen
Die CSS versucht, die Digitalisierung dort voranzutreiben, wo tatsächlich schlüssige Daten vorhanden sind und diese sinnstiftend eingesetzt werden können. Ich denke da zum Beispiel an das Projekt QualiCheck, das die CSS im Som
Politik geht in eine andere Richtung
Während wir als Krankenversicherung die Möglichkeiten der Digitalisierung sinnstiftend einzusetzen und die Eigenverantwortung der Versicherten zu fördern versuchen, scheint mir die Politik den gegenteiligen Weg einzuschlagen. Ich denke da zum Beispiel an das Thema Wahlfranchisen. Diese erachte ich als den grössten Hebel, um die Versicherten für mehr Eigenverantwortung zu sensibilisieren. Doch statt den Krankenversicherungen in dieser Thematik mehr Spielraum für neue Modelle zu geben, gingen die bundesrätlichen Ideen 2016 in eine andere Richtung. Zwar ist der Vorschlag des Bundesamtes für Gesundheit, gewisse Franchisen zu streichen und die Rabatte auf hohe Franchisen massiv zu kürzen, vorderhand auf Eis gelegt. Doch allein schon die geäusserte Absicht zeigt, dass die Vorschläge aus Bern vor allem in eine Richtung gehen: Gleichschaltung aller Versicherten. Gleiches gilt für die derzeit zur Diskussion stehende Nivellierung der Prämienregionen. Dass in einem solchen System kaum Anreize bestehen, sich eigenverantwortlich zu verhalten und damit zur Kostendämpfung beizutragen, liegt auf der Hand. Deshalb wird es auch in Zukunft eines der zentralen Anliegen der CSS sein, sich für ein freiheitliches und wettbewerbliches Schweizer Gesundheitssystem einzusetzen.
Prämiensituation ist angespannt
Ich bin überzeugt, dass ein solches System massgeblich dazu beitragen könnte, die angespannte Prämiensituation zu entlasten. Und dies ist auch dringend notwendig, prognostiziert doch die Konjunkturforschungsstelle der ETH auch für die kommenden Jahre einen unverminderten Prämienanstieg. Bisher waren stets die Krankenversicherer die Prügelknaben, wenn es um Prämienanstiege ging. Doch nun stelle ich erfreulicherweise ein langsames Umdenken fest. Gemäss dem «Gesundheitsmonitor 2016» von Interpharma, dem Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz, bleiben zwar die Leistungen im Grundversicherungskatalog mehrheitlich akzeptiert, aber es gibt einen Trend, keine Mehrleistungen mehr zu befürworten. Unter Druck geraten ist insbesondere die kollektive Verantwortung für sehr teure Behandlungen. Wachsend ist auch das Verständnis für Obergrenzen und Therapieverzicht. Eine wichtige Erkenntnis, die mithelfen kann, den ungebremsten Kostenanstieg zumindest zu bremsen. Ich hoffe denn auch, dass sich statt des alljährlichen Sturms der Entrüstung langsam eine Brise der Erkenntnis über die ganze Kostendiskussion im Gesundheitswesen legen wird.
CSS leistet Beitrag zur Kostensenkung
Angesichts der angespannten Prämiensituation setzt die CSS seit je alles daran, ihren Beitrag zur Kostensenkung zu leisten. Unter anderem betreibt sie ein striktes Leistungskostenmanagement. Allein 2016 konnte sie damit rund eine Milliarde Franken einsparen. Dies hat mitgeholfen, dass die CSS für das abgelaufene Geschäftsjahr ein ansprechendes Geschäftsergebnis präsentieren kann. Dieses hilft mit, die finanziellen Reserven zugunsten der Versicherten weiter zu stärken. Und die neue CEO hat die Gewissheit, die Zukunft mit einer finanziell soliden CSS angehen zu können.
Jodok Wyer
Präsident des Verwaltungsrates